Der Luftsportverband Bayern bietet seinen Vereinen die Möglichkeit einen verbandseigenen Doppelsitzer zu chartern. In den letzten beiden Juniwochen hatten die PilotInnen der Luftsportgruppe Amberg das Vergnügen, den Hochleistungs-Doppelsitzer Arcus T zu fliegen.
Organisiert wurde die Charterung von David Neumann, dem frischgebackenen 3. deutschen Meister der Junioren. Er kümmerte sich um Sponsoren, da natürlich eine Charter-Gebühr anfällt. Er konnte die Sparkasse Amberg-Sulzbach und Schmidt Yachting dafür gewinnen, so daß für die LSG selbst nur noch ein Drittel der Charter-Gebühr anfiel.
Der Arcus T ist ein doppelsitziges Hochleistungs-Segelflugzeug, das seit 2009 gebaut wird. Die Spannweite beträgt 20 Meter, die Gleitzahl wird mit etwa 50 angegeben. Das bedeutet, daß das Flugzeug aus einem Kilometer Höhe bei ruhiger Luft 50 Kilometer weit gleiten kann. T bedeutet „Turbo“. Es handelt sich eigentlich nicht einen Turbinenantrieb, sondern diese Bezeichnung hat sich für einen Motor, der als Heimkehrhilfe bei zu wenig Thermik aus dem Rumpf ausklappt. Ein relativ kleiner Fünfblattpropeller klappt ebenfalls aus, wird vom Luftstrom in Bewegung versetzt und startet den Motor. Diese Heimkehrhilfe ermöglicht keinen Eigenstart, ist aber auch erheblich leichter als ein eigenstartfähiger Antrieb. Bei uns wird der Arcus ganz normal an der Winde gestartet. Er könnte zwar nach dem Windenstart sofort auf den Turbo zurückgreifen, um rascher an vielversprechende Thermikwolken zu kommen, in der Regel kurbeln wir uns aber auf sportliche Weise nach oben.
Im Vergleich zu unserem Duo-Discus, der vom gleichen Hersteller stammt, hat der Arcus neben dem Turbo Wölbklappen, die eine bessere Anpassung des Flügels an den Langsamflug im Aufwind und an den Vorflug mit hoher Geschwindigkeit erlauben.
Insgesamt fanden 19 Flüge mit dem Arcus statt. Der ausgedehnteste hatte eine Länge von 907 Kilometern und führte die Piloten David Neumann (20 Jahre) und Linus Jekal (21 Jahre) von Amberg bis nahe an den Feldberg im Schwarzwald, von dort nach Norden bis kurz vor Eisenach und dann Richtung Süden nach Straubing und zurück nach Amberg. Die Flugdauer betrug 11 Stunden und 13 Minuten. Damit nehmen sie am dezentralen Segelflug-Wettbewerb teil. Über die online-Plattform weglide.org werden die Flüge gemeldet und ausgewertet. Die Plattform ist öffentlich zugänglich und Interessierte können die Flüge in der Satellitenkarte „nachfliegen“.
Nach den tollen Flügen mit dem Arcus ist nun für die PilotInnen erst einmal viel Arbeit angesagt. Am 15. und 16.07. findet der Amberger Flugtag statt. Die LSG bietet ihrem Publikum wieder einen breiten Querschnitt durch alle Sparten der Fliegerei. Natürlich bestehen auch wieder Mitflugmöglichkeiten. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren.