Pilatus B4


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Nutzung: Kunstflug / Schulung

Klasse: Clubklasse

 

 

 

Die Pilatus PC-11 (auch Pilatus B4) ist ein Ganzmetall-Segelflugzeug des Flugzeugherstellers Pilatus Aircraft.

Die Entwicklung der B4 begann in den 1960er-Jahren bei der Firma Rheintalwerke G. Basten (Konstrukteure: Manfred Küppers, Ingo Herbst und Rudolf Reinke), die auch zwei Prototypen herstellte (Erstflug V1 D-7201 am 7. November 1966). Die V1 hatte ein festes, die V2 ein einziehbares Hauptrad und eine im Verhältnis zur Flossenfläche vergrößerte Seitenruderfläche. Die Flügel wurden separat an eine Holmbrücke im Rumpf angeschlossen. Die nicht kunstflugzugelassene Basten B4 wurde nicht in Serie produziert.

1972 kaufte Pilatus die Lizenz, modifizierte die Konstruktion (die Flügelholme wurden jetzt direkt miteinander verbunden) und startete die Serienproduktion unter der Bezeichnung PC-11. Das erste Flugzeug dieses Typs absolvierte seinen Jungfernflug am 5. Mai 1972 und erhielt die Registrierung HB-1100. Nur wenige Segelflieger kennen aber die offizielle Bezeichnung PC-11, ganz allgemein ist das Flugzeug unter dem Namen B4 bekannt. Dabei steht das B für den ursprünglichen Entwickler Basten.

Die B4 ist ein Segelflugzeug der Standardklasse und war durch ihre Allroundeigenschaften (angenehmes Flugverhalten und sowohl für Kunstflug wie auch für Wolkenflug zugelassen) sowie durch seine Robustheit ein beliebtes Gruppenflugzeug. Allerdings entsprechen ihre Gleitleistungen vor allem im Schnellflugbereich nicht mehr den heutigen Vorstellungen. Lange Zeit war sie auch in Kunstflugwettbewerben der fortgeschrittenen Klassen konkurrenzfähig, heute trifft man sie nur noch in der Einsteigerklasse.

Die ursprüngliche PC-11 war nur für den „einfachen“ Kunstflug (also nur für positive Figuren) zugelassen. Mit der weiterentwickelten PC-11A waren auch Rückenflug und Rollen möglich, und wenig später erschien die PC-11AF mit einer verstärkten Rumpfröhre, die auch für gerissene Figuren und damit für den unbeschränkten Kunstflug zugelassen war. Es gab ein Programm, mit dem bereits gebaute B4 nachträglich zur AF-Version nachgerüstet werden konnten. Für den Kunstflug nachteilig sind die mit 240 km/h recht niedrige zugelassene Höchstgeschwindigkeit und die entsprechend niedrige Manövergeschwindigkeit sowie die im Vergleich zu anderen Kunstflug-Einsitzern geringe Rollwendigkeit.

Bis zum Verkauf der Produktionsrechte an die japanische Firma NIPPI im Juni 1978 wurden weltweit 322 Segelflugzeuge dieses Typs ausgeliefert. Nippi baute 13 Exemplare. Auf der Basis der B4 entwickelte Nippi auch einen Doppelsitzer, der 1983 seinen Erstflug absolvierte, aber nie in Serienproduktion ging.

 

 Technische Daten:

Spannweite 15 m
Höhe 1,57 m
Länge 6,57 m
Flügelfläche 14,05 m²
Leermasse 230kg
Streckung 16
max. Geschwindigkeit 240 km/h
max. Abflugmasse 350kg
geringstes Sinken 0,64 m/s bei 75 km/h
Gleitzahl 1:35 bei 85 km/h
max. Lastvielfaches +6,3g/–4,3g